Vor kurzem war der 16. Todestag des langjährigen deutschen Seelsorgers P. Bernhardin Gerhard Leisner.

Bei dieser Gelegenheit erinnern wir an einige wichtige Ereignisse aus seinem Leben.

Gerhard Leisner wurde am 17. Juli 1932 in Dzielawy (Dzielau-Teilbach, Kreis Cosel) geboren. In den Franziskanerorden ist er im Jahre 1951 in Borki Wielkie (deutsch Groß Borek, 1936–1945 Brückenort) eingetreten, in dem er den Ordensnamen Bernhardin erhielt. Fünf Jahre später legte er die feierlichen Gelübde ab. Die Priesterweihe erhielt er am 16. Februar 1958 in Breslau. Als Franziskanerpater war er in Klöstern in Glatz, Gleiwitz, Ratibor, Neiße, Neustadt und Breslau stationiert und wirkte dort unter anderen als Pfarrvikar, Religionslehrer, Krankenhausseelsorger sowie als Beichtvater der Ordensschwestern in mehreren Klöstern.

1982 wurde Pater Leisner mit der Aufgabe betraut, sich um die deutschen katholischen Gemeinden in Niederschlesien zu kümmern. Sein Amtsbeginn fiel in eine schwere Zeit der Repressionen, die u.a. sowohl die Kirche wie auch die deutsche Minderheit betrafen. Er erteilte seiner Gemeinde in dieser Zeit nicht nur den geistigen Zuspruch, sondern organisierte auch materielle Hilfe aus Deutschland für alle Bedürftigen. Diese karitative Tätigkeit setzte Pater Leisner, je nach Möglichkeit bis zu seinem Lebensende weiter fort.

Jeden Sonntag zelebrierte er das hl. Messopfer in Breslau und abwechselnd in Waldenburg, Schweidnitz, Liegnitz, Landeshut und Hirschberg.

Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass eine gute Zusammenarbeit zwischen den katholischen und evangelischen Deutschen in Breslau zustande kam, dank u.a. den gemeinsam organisierten Seniorenadventsfeiern und Adventsgottesdiensten.

Am 12. November 1997 überreichte der Generalkonsul der BRD Dr. Roland Kliesow Pater Leisner das Bundesverdienstkreuz, das ihm in Anerkennung der um die Bundesrepublik Deutschland erworbenen besonderen Verdienste am 8. Juli 1997 vom Bundespräsidenten Roman Herzog verliehen wurde. Nur zu recht bezeichnete Generalkonsul Dr. Kliesow in seiner Vorrede Pater Leisner als einen Menschen der Demut und der Hilfe. Ende Februar 2004 erkrankte Pater Leisner schwer, nach einem Monat Krankenaufenthalt kam er zurück ins Kloster und ist am Dienstag der Karwoche am 6. April 2004 heimgegangen.