Unser Pilger ist in Maria-Radna vorgestern, das ist am Abend den 5. Dezember angekommen.
In dem am rechten Maroschufer gelegenem Wallfahrtsort Radna in Rumänien mit seiner Basilika Maria-Radna lebt eine deutsche Minderheit, zu dem vor allem an Mariä Himmelfahrt und Mariä Geburt tausende Katholiken pilgern und die verschiedensprachigen Messen, die an diesen Feiertagen in der Basilika gelesen werden besuchen.
Die Kirche und das Franziskanerkloster in der erstmals im 15. Jahrhundert erwähnten Ortschaft wurden vermutlich von Franziskanern aus Bosnien gegründet.
Im ersten niedergeschriebenen Wunder im Jahr 1722 wird von nächtliche Lichterscheinungen berichtet. Bereits zu dieser Zeit fanden Prozessionen und erste Pilgerzüge nach Maria-Radna statt.
Das erste Wunder soll im Jahr 1695 geschehen sein, als die Kirche abbrannte und das Bildnis der Muttergottes unversehrt in der Asche gefunden wurde. Ab dem Jahr 1750 folgten weitere. Nach eingehenden Prüfungen wurde beschlossen, dass Pilgerfahrten zu dem Gnadenbild stattfinden sollten.
Bis zur Einschränkung im Jahr 1945 durch die Kommunisten pilgerten tausende Gläubige nach Maria-Radna. Seit der anschließenden Auflösung des Ordens und Kongregationen der katholischen Kirche im Jahr 1948 wird die römisch-katholische Kirche in Rumänien geduldet. Die Pilgertradition wurde jedoch fortgesetzt und erlebte nach 1989 neuen Aufschwung.
Vor dem Treppenaufstieg zur Basilika, beten die Pilger vor der Muttergottesstatue am Fuß des Stufenaufgangs in einer Grotte. Im Wallfahrtsort hat sich der Pilger ein Ruhetag gegönnt, und geht weiter am 8. Dezember Richtung Osten, zu der Schwarz-Meer-Küste.