Die Adventsfeier ist im Leben der Deutschen in Breslau ein wichtiges Ereignis. Sie wird jedes Jahr von der deutschen katholischen Gemeinde organisiert und eingeladen sind alle, die mitmachen wollen.
Świętowanie adwentowe miało miejsce 10 grudnia 2016 roku. Cieszymy się z udziału J.E. ks. biskupa Andrzeja Siemieniewskiego. Z Niemiec przyjechał ks. Werner Pohl i pan Joachim Lukas. Poza wymienionymi głos zabrali i podzielili się swymi refleksjami w imieniu parafii ewangelickiej pani Annemarie von Kap-herr oraz przewodnicząca Niemieckiego Towarzystwa Społeczno-Kulturalnego.
Die adventliche Begegnung begann mit dem von den Heimatsängern gesungenem Adventslied: „Ich klopfe an…“. Danach führte P. Marian Arndt mit einem Gebet, dem Evangelium und einer Betrachtung in die Feier ein.
Der Einladung des Deutschenseelsorgers folgend richteten die eingeladenen Gäste Grußworte aus.
Exzellenz Bischof Andrzej Siemieniewski teilte einige Gedanken zum Advent mit und wünschte allen frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr..
Im Namen der evangelischen Gemeinde ergriff das Wort Frau Annemarie von Kap-herr. Die Vorsitzende der DSKG Frau Renate Zajączkowska knüpfte in ihrem Grußwort an die Predigt des anwesenden Bischof an und beendete ihre Ansprache mit Weihnachts- und Neujahrswünschen.
Joachim Lukas aus Deutschland ging in seiner Ansprache von seinen Kindheitserinnerungen aus Breslau aus.
Liebe Landsleute, sprach Herr Lukas. Als ich im vorigen Jahr hier an gleicher Stelle stand und Ihnen meine Weihnachtswünsche übermittelt habe, ahnte ich nicht, das es mir vergönnt sein wird, heute 2016 mit Ihnen wieder eine Weihnachtsfeier mit Ihnen verleben zu können. So sagte ich, dass ich auf Grund meines fortgeschrittenen Alters nicht wisse, wie oft ich noch nach Breslau kommen könne. Doch das Jahr 2016 ist fast vergangen und nun ich stehe wieder vor Ihnen. Da ich vor mehr als 83 Jahren hier geboren wurde lassen sich meine Jugendjahre in dieser Stadt nicht einfach abschütteln. Mein Kindergarten stand in Scheitnig, direkt an der Pergola und war ein Produkt der Werkvolkausstellung aus dem Jahr 1929. Meine ersten Schuljahre in der Clausewitzschule, heute 13. Lyzeum, mit dem Schulhof, der mit einem Kreidestrich getrennt war, damit Mädchen und Jungen nicht zusammenkommen konnten.
Danach folgte meine Schulzeit am Heilig-Geist Gymnasium, dessen Gebäude auf der Westseite des „Kaiserin Augusta Platzes“, heute Plac Polski, standen. 1945 wurde die Schule stark beschädigt und anschließend abgerissen. Heute erinnert eine Gedenktafel am Gebäude der Kunstakademie an diese Jahrhunderte alte Schule. In besonderer Erinnerung ist mir das letzte Weihnachtsfest in dieser Stadt 1944 geblieben. Es tobte um uns herum zwar der fürchterliche Krieg, wir aber lebten doch recht unberührt von den Kriegsereignissen. Es kam zwar relativ oft zu Luftalarm, aber es fielen doch keine Bomben und die Stadt war unzerstört. Wir hatten am Heiligen Abend genug zu essen und machten uns daher auch nicht viel Gedanken über unsere Zukunft und hofften, dass alles, wie bisher, an uns gut vorüber gehen würde. Doch da hatten wir uns gründlich geirrt. Bereits nach 4 Wochen brach das Unheil über uns herein. Die Rote Armee stand in Schlesien und man befahl uns, Breslau zu verlassen. Am 23. Januar 1945 verließen wir die Stadt, und ahnten nicht, dass das für immer sein wird. So könnte ich lange weiter erzählen, aber es wird damit deutlich, dass Breslau für immer meine Vaterstadt geblieben ist.
Als ich dann 1990 das erste Mal nach 45 Jahren wieder nach Breslau kam, fühlte ich mich in irgendeiner Form wieder heimisch. Als ich dann auch relativ bald mit der Deutschen Sozial Kulturellen Gesellschaft in Verbindung kam, hatte hier einen festen Anlaufpunkt, der es bis heute geblieben ist. Nun folgten regelmäßige Reisen nach Schlesien mehrmals im Jahr. Dabei war es mir immer wichtig, die hier in Breslau verbliebenen oder neu hinzu gekommenen deutschen Mitbürger zu unterstützen, bzw. ihnen zu helfen.
Ich aber musste in der Folgezeit Breslau neu erkunden, denn es hatte sich so viel verändert. Das Haus in der Paradiesstraße, in dem wir wohnten, stand nicht mehr. Ganze Stadtviertel, so z. B. zwischen Mauritiuskirche und Kaiserbrücke waren verschwunden. Dort hat ein großes Straßengeflecht einen Platz gefunden. Eine riesige Verkehrsachse durchschneidet die Altstadt, wo früher vor der ersten Stadterweiterung im 15. Jahrhundert der Stadtgraben verlief, der von der Ohle gespeist wurde. Die Schweidnitzer Straße, eine uralte Handelsstraße wurde von dieser neuen Straße unterbrochen und beide Teile dieser Straße wurden nur durch eine Unterführung verbunden. Dies hat sich in letzter Zeit Gott sei Dank geändert. Die Schweidnitzer Straße kann nun ebenerdig begangen werden. So könnte man noch viele andere Dinge anführen, die sich verändert haben. Vor allem sind es aber auch die positiven Dinge die eine so lebendige Stadt wie Breslau auszeichnen. Während der Ring schon in den 90er Jahren hervorragend restauriert worden war, manchmal besser aussah als in deutscher Zeit, lag die Altstadt noch kurz nach der Überwindung des Kommunismus in Agonie. Heute, mehr als 25 Jahre danach sind historische Gebäude hervorragend saniert. Ich denke da z. B. an das Marianum in der Universität. Ruinen und Brachflächen verschwinden und mit anspruchsvollen Neubaubauten erstrahlt die Stadt in neuem Glanz. Die neue Philharmonie am ehemaligen Schlossplatz soll hierfür beispielhaft als hervorragendes Bauwerk erwähnt werden.
Als Kulturhauptstadt Europas 2016 hat sie sich hervorragend präsentiert und ich bin froh, dass ich in dieser Stadt geboren wurde.
So ist es mir eine Freude und auch ein Geschenk zur Weihnachtszeit mit Ihnen Advent in Breslau feiern zu dürfen. Wie oft oder wie lange ich das noch machen kann oder darf, weiß ich nicht. Ich habe es schon im vorigen Jahr anklingen lassen, dass dies alles in Gottes Hand liegt.
Ihnen aber wünsche ich für die verbleibende Adventzeit die Möglichkeit, etwas zur Ruhe zu kommen. Weiterhin wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das Jahr 2017 vor allem viel Gesundheit und viel Erfolg.
Der deutschen sozialen Gesellschaft aber wünsche ich, dass Sie weiterhin auf Ihrem so beeindruckenden Weg fortschreitet, der ihr viel Anerkennung hier in Breslau in vielen Gesellschaftsschichten gebracht hat, die aber auch in Deutschland, bis hin in höchste Politikerkreise, keine unbekannte Größe ist, sondern auch von dort hohe Anerkennung erhält, für die Zukunft eine glückliche und erfolgreiche Zeit.