Die Karwoche beginnt mit Palmsonntag. Jesus begab sich nach Jerusalem. Die Jahre der Tätigkeit finden hier ihre Vollendung. Die Wunder die er wirkte, die Worte die er sprach, bekunden die göttliche Herrlichkeit Jesu. Vor allem enthüllt sich diese im Zeitpunkt „seiner Stunde“ – so nennt Jesus die Geschehnisse die wir als Karwoche begehen; das heißt im Ostermysterium (Joh 2,4; 17,1). Wie kann man die göttliche Herrlichkeit Jesu und das Kreuz in ein und derselben Begebenheit sehen? Diesen scheinbaren Widerspruch gibt es nicht, wenn man das Denken des Evangelist Johannes betrachtet. Für Johannes ist Gott die Liebe: „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm“ (1 Joh 4,16). Jesus hat sein Leben am Kreuz hingegeben aus Liebe, weil: „Es keine größere Liebe gibt, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“ (Joh 15,13).